Interview
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Interview mit der Schauspielerin Dennenesch Zoudé

Dennenesch Zoudé, in Addis Abeba in Äthiopien geboren, lebt seit ihrem zweiten Lebensjahr mit ihren Eltern in Deutschland. Nach ihrer Schauspielausbildung wurde sie bekannt durch verschiedene TVFilme und die Surferserie „Gegen den Wind“ (1994 – 1996). Dennenesch Zoudé spielt 2010 in der deutsch amerikanischen Produktion„Vergiss nie, dass ich dich liebe“ die Hauptrolle. Privat engagiert sie sich für die von Karlheinz Böhm gegründete Hilfsorganisation „Menschen für Menschen“ und als Botschafterin des SOS Kinderdorf e.V.

 

Als Schauspielerin kennt Dennenesch Zoudé beruflichen Stress zur Genüge. Die gebürtige Äthiopierin ist es gewohnt aus dem Koffer zu leben.Um sich wieder zu erden, macht sie regelmäßig Ayurveda-Kuren. Nun hat sie sich mit ihrem Buch „Heute bin ich gut zu mir“ auch als Autorin betätigt und plädiert darin für mehr Achtsamkeit und Feingefühl im Umgang mit sich selbst und der Umwelt. Sie ist überzeugt, dass sich der westliche moderne Alltag mit Ayurveda leichter und besser meistern lässt. Inge Behrens sprach mit Dennenesch Zoudé über ihr Buch:

Ich habe mir in Ihrem Buch Ihren ayurvedischen Tagesablauf angesehen. Um 15.00 Uhr steht Tee auf dem Programm. Haben Sie dem heute schon getrunken?

Nein, habe ich nicht (lacht). Mein Tagesrhythmus kommt aufgrund meiner Reiserei häufiger durcheinander. Das ist unvermeidbar. Ich war gerade in Venedig auf den Film-Festspielen und davor habe ich an der Oldtimer Rallye Hamburg- Berlin teilgenommen. Davon bin ich noch total begeistert. Im Oldtimer lässt sich jedoch

Punkt 15.00 Uhr auch kein Tee trinken.

https://www.youtube.com/watch?v=A-Zj-0SYGLE

Und nun haben Sie alles vergessen, was Sie der Ayurveda Sie gelehrt hat?

Nein, ganz im Gegenteil. Die vorgegebene Struktur eines Tagesablaufs durch den Ayurveda hilft mir nach einer Reise, wieder schneller zu mir und in meine Mitte zu finden. Als ich unterwegs war, habe ich schon morgens um 6.30 Uhr meditiert, da um 8.00 Uhr bereits die Rallye startete. Zudem habe ich jeden Tag den Sonnengruß

– eine Übung aus dem Yoga – praktiziert, wenngleich ich ihn nicht so oft wie sonst wiederholt habe. Das ist aber nicht so schlimm. Für mich ist es grundsätzlich wichtig, dass ich Versprechen, die ich mir selber gegeben habe, auch einhalte. Wenn ich mir vornehme, zwanzig oder dreißig Minuten zu meditieren, dann möchte ich das auch tatsächlich tun. Und zwar mit ganzer Aufmerksamkeit.

Sie haben in ihrem Buch geschrieben, wie augenöffnend eine Ayurveda-Kur sei. Was haben Sie denn über sich durch die Lehre des Ayurveda erfahren?

Ayurveda ist eine Reise, auf der ich mich jeden Tag besser kennenlerne. Ich habe mich früher als viel robuster wahrgenommen, als ich war. Während meiner ersten Kur, habe ich verstanden, wie mein Körper biologisch tickt und was für Bedürfnisse er hat. Ayurveda heißt ja „Wissen vom Leben“. Ich habe den Kern meines Wesens, so wie ich bin, mit schärferen Augen gesehen und kann dies nun besser berücksichtigen.

Der Ayurveda kennt ja drei Doshas. Deren Gewichtung und Verteilung bestimmen die Konstitution. Wie sind die Dohas bei Ihnen verteilt?

Ich bin zart aber zäh. Eine Kombination aus Pitta und Vata Dosha (Anmerkung der Redaktion: Dosha bezeichnet im Ayurved die drei verschiedenen Lebensenergien Vata, Pitta und Kapha), wobei Pitta mein dominantes Dosha ist. Es entspricht den Elementen Feuer und Wasser. Vata dagegen steht für Beweglichkeit, Raum und Luft. Mit diesen Begriffen können viele Menschen meist nicht so viel anfangen. In meinem Buch habe ich deshalb die Doshas, die Konstitutionstypen, mit Tieren verglichen. Pitta-Typen sind wie Tiger, sie sind angriffslustig, temperamentvoll, schnell, lauernd und kraftvoll. Auf mich übertragen heißt das, dass ich bin begeisterungsfähig,

immer sofort mittendrin im Geschehen – wie jetzt bei der Rallye. Vata-Typen sind dagegen Menschen, die sich leichtfüssig und rasch wie ein Reh bewegen. Sie stellen die Ohren auf, hören genau hin und sind sehr aufmerksam. Durch meine regelmäßige Yoga- und Meditations-Praxis gelingt es mir, die beiden widersprüchlichen Seiten meines Seins auszubalancieren.

Was gibt Ihnen im hektischen Alltag am meisten Kraft?

Wenn ich meine Achtsamkeit auf die positiven Aspekte des Lebens lenke. Denn wir haben nur dieses eine Leben.

 

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